Für diese komplexe Bauaufgabe wählen wir einen integralen Ansatz und sehen eine einmalige Chance zur Transformation. Herzstück des «Neubaus» ist die Umkehrung der bestehenden Halle 191 zum Hof: Das sanierungsbedürftige Dach wird abgenommen, die alten Industriefassaden bilden das innere Gesicht des neu geschaffenen Aussenraumes. Ein Ort, der Geschichten aus seiner industriellen Vergangenheit erzählt. Er wird zum Begegnungsraum zwischen Studierenden und Dozierenden beider Fachbereiche sowie Bewohnern und Besuchern des Areals.

Das zweite entwurfsgenerierende Element ist aus der Frage der Schnittstelle zwischen Hochschule und Wohngenossenschaft entwickelt: Eine innere Gasse löst die funktionale Trennung der sehr unterschiedlichen Nutzungen und schafft gleichzeitig einen unmittelbaren räumlichen Zusammenhalt. Der szenische Weg durch die Gasse findet ihren Auftakt mit Lobby und Empfang an der Strasse und führt in ganzer Länge durch das Gebäude, bis sie ihren Schlusspunkt in der zweigeschossigen Tätigkeitsplattform findet. Diese bietet sich auch als Veranstaltungsort an – mit attraktivem Weitblick über das Gleisfeld.