Städtebau Der Entwurf an der Oerlikonerstrasse ist durch seine unterschiedlichen, städtebaulichen Seiten geprägt. Das Gebäude staffelt sich in vier Teilen nach Norden hin ab. Durch die Staffelung ergibt sich eine dem Kontext angemessene städtebauliche Körnung. Die kompakte Bauform bietet den notwendigen Schutz vor dem Lärm der gegenüberliegenden Schaffhauserstrasse. Der Innenhof bleibt trotz der Nachverdichtung (Dichte: 2.3) in seinem Charakter erhalten und gewinnt Dank des Schallschutzes für die gesamte Nachbarschaft an Attraktivität.
Soziale Nachhaltigkeit Der Innenhof und die zahlreichen, halböffentlichen Kontaktstellen im Innern erfüllen wichtige Kriterien der sozialen Nachhaltigkeit im Sinne des Standards Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS). Über eine Verklammerung der privaten Aussenräume zum Hof hin und der nutzbaren Lauben zur Strasse hin werden für die Bewohner°innen Begegnungszonen geschaffen. Sie stärken die Hausgemeinschaft – „man kennt sich“. Darüber hinaus findet sich im Attikageschoss eine kleine Gemeinschaftsküche. Über diese wird eine nach Südwesten ausgerichtete Dachterrasse erschlossen.
Lärmschutz Mit den Typengrundrissen der Regelgeschosse werden für alle Zimmer die Werte gemäss ES lll eingehalten. Ein Grossteil der Zimmer ist zur lärmabgewandten Hofseite hin ausgerichtet. Der Durchgang zwischen Essbereich und Wohnen misst jeweils mehr als 1.50 m. Das vorgeschlagene Grundrisslayout der grösseren Wohnungen (3.5 Zi./4.5 Zi.) eignet sich ebenso gut für Wohngemeinschaften wie für Familien. Alle Wohnungen sind mindestens zweiseitig belichtet. Ein Grossteil der Wohnung verfügt über private Aussenräume auf zwei Seiten. Im Erdgeschoss bilden sieben Ateliereinheiten und ein Quartierladen, im Regelgeschoss die grosszügigen Lauben einen guten, typologischen Lärmschutz. Die Grundrisse ermöglichen ausserdem den Verzicht auf Zu- und Abluft als geschlossenes System und so auf horizontale Lüftungsleitungen im Regelgeschoss.
Konstruktion & Bestandserhalt Nach sorgfältiger Abwägung schlagen wir einen Ersatzneubau mit Erhalt des Untergeschosses vor. Durch den Erhalt der Betonstruktur wird sehr viel graue Energie gespart. Auf eine tiefe kostenintensive Baugrube und eine möglicherweise teure Nachverdichtung des Untergrunds kann verzichtet werden. Der oberirdische Bestandsbau wird ab der Bodenplatte des Erdgeschosses durch einen reinen Holzbau ersetzt. Die Bestandsfundamente werden im Vergleich zum Ist-Zustand nicht zusätzlich belastet, da ein Holzbau im Vergleich zu einem Massivbau wesentlichen leichter ist (ca. 50%).